Vorwort
Vielleicht erinnern Sie sich, dass ich Sie vor 2 Jahren auf eine „Tour durch Leonding“ mitgenommen habe. Eine Tour, bei der ich Ihnen einen sehr persönlichen Einblick in meine Beziehung zu Leonding gegeben habe. Das werde ich nun wieder tun.
Die besten Geschichten schreibt das Leben. Deshalb ist es mir wichtig, Ihnen anhand meiner persönlichen Erfahrungen und Erlebnisse zu schildern, was für mein Handeln maßgeblich ist und welche Auffassung ich vom Bürgermeisteramt in Leonding habe.
Ich verstehe mich als Ihre BÜRGERmeisterin. Das habe ich auch in den letzten beiden Jahren versucht zu leben. Das heißt nicht, dass ich Ihnen immer alles recht gemacht habe oder künftig recht machen werde. Es heißt aber, dass ich Ihre Geschichte(n) ernst nehme und mich um eine Lösung bemühe. Es heißt, dass ich für Sie ansprechbar bin und Ihnen zuhöre. Und es heißt, dass ich die Themen in Angriff nehme, bei denen ich davon überzeugt bin, dass sie dazu beitragen, dass „Schön hier zu leben“, weiterhin gilt.
Lassen Sie uns der Geschichte Leondings einige neue Kapitel hinzufügen.
Schön, dass Sie (wieder) dabei sind!
Ihre Sabine Naderer-Jelinek
100 Tage im Dienste der LeondingerInnen
Am 12. Juni – genau vor 100 Tagen – wurde Bürgermeisterin Sabine Naderer-Jelinek von Bezirkshauptmann Manfred Hageneder angelobt. Thematisch waren
Appell an Richter beim Westbahn-Prozess: „Geben Sie unserer Stadt eine Chance!“
Der 4-spurige Ausbau der Westbahn wird massive Auswirkungen auf unsere Stadt haben, wenn die ÖBB die Strecke ohne Einhausung und
51,01 Prozent im ersten Anlauf – Danke, Danke, Danke!
Mit 51,01 Prozent schaffte Sabine Naderer-Jelinek den Sprung auf den Bürgermeistersessel im ersten Wahlgang. „Das ist eine kleine Weltsensation“ freut
Bildung
Unsere Tochter Lilly liebt den Kindergarten. Egal ob Eva, Heidi, Rene oder Johanna – es vergeht kaum ein Tag, an dem sie nicht erzählt, was ihr die PädagogInnen/ BetreuerInnen heute beigebracht haben. Auch das Spielen mit ihren FreundInnen genießt sie. Deshalb wird auch zu Hause regelmäßig Kindergarten gespielt. Nur dass da Lilly die Pädagogin ist und mein Mann und ich die Kinder. Wir wissen, dass Lilly sich gut aufgehoben und geborgen im Kindergarten fühlt. Das hilft auch uns dabei, Familienleben und Arbeit gut vereinbaren zu können.
Ihr kleiner Schatz – unsere größte Aufgabe
Ich habe Ihnen 2019 versprochen, dass ich weiterhin für qualifiziertes und motiviertes Personal sorgen werde, damit sich Ihre Kinder bestens entfalten können. In den ersten Monaten als Bürgermeisterin habe ich die Abteilung Kinderbetreuung neu aufgestellt. Vom Rathaus aus gibt es inhaltlich und organisatorisch bestmögliche Unterstützung für die MitarbeiterInnen vor Ort. In unserem neuen Kompetenzzentrum für Bildung und Kinderbetreuung, das im Atrium des Rathauses untergebracht ist, haben nun auch Sie als Eltern eine zentrale Anlaufstelle für alle Fragen rund um Ihre Kind(er). In den nächsten Jahren können wir uns jetzt voll auf den Ausbau der Kinderbetreuung konzentrieren.
Arena des Wissens nimmt Formen an
2019 habe ich Ihnen anvertraut, dass ich das Glück hatte, als erstes Kind unserer Familie ein Gymnasium besuchen zu dürfen. Vor dem Hintergrund meiner eigenen Geschichte war es mir wichtig, die Bewerbung um ein Gymnasium bald nach meinem Amtsantritt umzusetzen. Noch im Dezember letzten Jahres ist das geschehen. Nun müssen Land und Bund entscheiden, ob wir ein Gymnasium bekommen. Um ihnen die Entscheidung leichter zu machen, arbeiten wir – unter anderem mit der Johannes-Kepler-Universität – daran, Ideen zu entwickeln, wie dieses Gymnasium etwas ganz Besonderes werden kann. Eine Arena des Wissens, in der es darum geht, die Neugierde und Lust der Kinder aufs Lernen zu wecken
STOLZ AUF 233 MENSCHEN,
DIE SICH TÄGLICH UM IHREN
GRÖSSTEN SCHATZ KÜMMERN.
Identität
Wie Sie vielleicht wissen bin ich keine geborene Leondingerin, dennoch: Leonding ist mein Zuhause. Ich fühle mich dieser Stadt und den Menschen hier seit meiner ersten Begegnung verbunden. Und: Ich habe hier mit meiner Familie meine Heimat gefunden. Am Wochenende statten wir den Hühnern oder Schafen in Bergham gerne einen Besuch ab, gehen einkaufen und tratschen am Wochenmarkt oder – wenn erlaubt – auf ein Frühstück mit Oma und Opa. Ich schätze das aktive Vereinsleben in unserer Stadt und die vielen Ehrenamtlichen in den unterschiedlichsten Bereichen.
Wir alle sind Leonding
Ich habe Ihnen zu meinem Amtsantritt versprochen, dass ich den Zusammenhalt in unserer Stadt aktiv fördern werde. Das habe ich nach bestem Wissen und Gewissen getan. Beispielsweise mit einem Einkaufsservice für ältere und gefährdete Menschen zu Beginn der Corona-Krise. Oder mit einer offensiven Corona-Informationspolitik über persönliche Briefe bzw. über soziale Medien. Besonders freut mich, dass es mir gerade im herausfordernden letzten Jahr gelungen ist, auch auf das Miteinander in der Politik zu achten. Ich bin mir sicher, wir haben Corona auch deshalb bisher so gut in Leonding bewältigt, weil alle politischen Kräfte an einem Strang gezogen haben.
Diesen Stil möchte ich auch in den nächsten 6 Jahren pflegen. Zusammenhalt bei aller Vielfalt und Unterschiedlichkeit ist für mich kein Widerspruch. Das gilt natürlich auch im Hinblick auf unsere 22 Stadtteile. Wir alle sind Leonding, dennoch ist jeder für sich einzigartig.
STOLZ AUF 10.647 MENSCHEN,
DIE SICH EHRENAMTLICH
FÜR LEONDING ENGAGIEREN.
Stadtentwicklung
Meine Familie und ich wohnen in einer Wohnung in der Nähe des Stadtzentrums von Leonding. Die Wohnungen wurden 2016 gebaut. Davor war die Fläche ein Feld. Stadtentwicklung ist immer ein Spagat zwischen bewahren und verändern. Hinzu kommt, dass der Standort den Standpunkt in dieser Thematik wesentlich bestimmt. Das heißt etwa, man kann der größte Verfechter von schonendem Bodenverbrauch sein. Wenn ein 4-stöckiges Haus neben dem eigenen Einfamilienhaus entstehen soll, verliert der Bodenschutz sofort an Bedeutung. Als Mieter einer dieser neu entstehenden Wohnungen wird man sich allerdings über halbwegs leistbaren Wohnraum in unserer Stadt freuen.
Behutsam entwickeln
Ich habe Ihnen daher 2019 nicht versprochen, dass kein Quadratmeter mehr verbaut wird. Das wäre unseriös. Ich habe Ihnen versprochen, eine Diskussionskultur zu fördern, die sachlich und unvoreingenommen Vor- und Nachteile von Entwicklungen aufzeigt. Bei unterschiedlichen Bauvorhaben, etwa in Rufling, habe ich das genauso gehalten. Hier gibt es derzeit ein Bürgerbeteiligungsverfahren. Für die Zukunft kann ich Ihnen versichern, dass mein Versprechen für eine behutsame Entwicklung der Stadt weiter aufrecht ist und ich auf unsere Grünräume achten werde. Allerdings muss es auch in Zukunft leistbaren Wohnraum geben. Mit Planungsstadtrat Armin Brunner habe ich jemanden für mein Team gewinnen können, der hier geboren und aufgewachsen ist. Eine achtsame Entwicklung der Stadt liegt ihm genauso am Herzen wie mir. Ihre Stadt ist deshalb in guten Händen bei uns.
STOLZ AUF GUTE IDEEN
FÜR EINE ACHTSAME ENTWICKLUNG.
Soziales
Als Kind hat mich meine Oma oft ins Altersheim mitgenommen. Dort hat sie FreundInnen oder NachbarInnen besucht, die nicht mehr alleine zu Hause sein konnten. Sie hat ihnen einen Kuchen und Zeitungen vorbeigebracht, sich bei ihnen über die Eigenheiten meines Opas beschwert oder ihnen den neusten Klatsch aus der Stadt erzählt. Ich habe mir von diesen Besuchen für mein späteres Leben viel Respekt für ältere Menschen mitgenommen und das Bedürfnis, sie für all das, was sie in ihren Leben geleistet haben, wertzuschätzen.
Wertschätzung heißt für mich, älteren Personen die Möglichkeit zur gesellschaftlichen Teilhabe zu bieten, etwa in unseren fünf Tagesheimstätten. Corona hat zwar vieles letztes Jahr unmöglich gemacht. Dennoch habe ich zum Beispiel persönlich zum Muttertag einigen treuen BesucherInnen eine kleine Aufmerksamkeit vorbeigebracht. Für mich steht außer Frage, dass wir auch in Zukunft an den Tagesheimstätten festhalten. Mein Ziel ist es, sie noch attraktiver zu gestalten. Heuer wurden sie mit internetfähigen Fernsehern ausgestattet, damit zum Beispiel mal ein Fußballmatch miteinander geschaut werden kann.
Primäversorgungszentrum auf Schiene
Ich habe Ihnen 2019 gesagt, dass es mein Ziel ist, dass am Harter Plateau ein Primärversorgungszentrum entsteht. In den letzten zwei Jahren wurde im neuen Gebäude, das gerade an der Ehrenfellnerstraße errichtet wird, eine Möglichkeit dafür gefunden. Ein Team aus jungen und motivierten Ärzten will das Zentrum künftig dort betreiben. Von mir haben sie dafür jede Unterstützung erhalten. Die ersten Schritte gemeinsam mit der Gesundheitskasse sind jedenfalls getan.
Genauso wie für dieses Projekt werde ich mich auch künftig dafür einsetzen, dass bei uns alle Schritt halten können und dass die dafür notwendigen Angebote zur Verfügung stehen. Karl Rainer, mein Vizebürgermeister im Team und Stadtrat für Soziales, liebt und lebt seine Aufgabe und ich könnte mir keinen besseren Mitstreiter bei diesem Thema wünschen.
STOLZ AUF ALLE,
DIE DIE SPIELREGELN
DES ZUSAMMENHALTS STÄRKEN.
Mobilität
Wir sind weitergekommen aber noch lange nicht am Ziel beim Thema Mobilität. Das zeigt sich etwa beim Radwegenetz. Anfang dieses Jahres ist uns ein Durchbruch gelungen. Nach zahlreichen Planungsrunden auch mit unseren Nachbargemeinden haben sich nun alle politischen Parteien unserer Stadt auf Ausbauziele für das Radwegenetz geeinigt. Noch heuer werden die ersten Maßnahmen in Leonding umgesetzt. Nur ein Beispiel: ein Radweg vom Bahnhof Leonding nach Linz.
Konkretes Maßnahmenpaket bis Herbst 2021
Mobilität umfasst aber noch viel mehr. Deshalb habe ich einen Lenkungsausschuss mit allen Parteien eingesetzt, der die Ausschreibung für ein Mobilitätskonzept vorbereitet hat. Der Zuschlag ist erteilt, eine Beteiligung der LeondingerInnen wird über eine Umfrage ermöglicht. Ziel ist es, bis zum Herbst einen Katalog mit konkreten Maßnahmen für die unterschiedlichen Bereiche (Radverkehr, Öffis, Individualverkehr) vorzulegen. Ich versichere Ihnen, dass diese dann konsequent in den nächsten Jahren umgesetzt werden. Auch weil ich das als wesentlichen Beitrag zum Natur- und Klimaschutz betrachte.
Westbahnausbau: Zug hat wieder Fahrt aufgenommen
Genauso wie den 4-spurigen Ausbau der Westbahn. Dennoch galt es hier zu Beginn meiner Tätigkeit als Bürgermeisterin dicke Bretter zu bohren, um weiter im Gespräch um eine Einhausung zu bleiben. Dieses Projekt ist wesentlich für die Weiterentwicklung unserer Stadt, deshalb habe ich auch nicht lockergelassen und immer wieder das Gespräch mit den ÖBB bzw. dem Ministerium gesucht. Natürlich spielt bei diesem Thema auch Geld eine große Rolle. Kommt die Einhausung, wird Leonding bis zu 30 Millionen Euro beisteuern. Ein gutes Gefühl, mit Finanzstadtrat Harald Kronsteiner einen echten Finanz-Profi in meinem Team zu haben, der gemeinsam mit mir dafür sorgt, dass wir auch künftig finanziell auf guten Beinen stehen.
Ich verspreche Ihnen, ich werde mein Bestes geben, um beim Westbahnausbau doch noch eine Lösung für Leonding zu erreichen. Momentan sind wir auf einem guten Weg – der Zug hat wieder Fahrt aufgenommen.
STOLZ AUF DIE VIELEN,
DIE WIR MIT DEN ÖFFIS
IN BEWEGUNG BRINGEN.
Nachwort
Ich habe Ihnen 2019 gesagt, dass ich Lust darauf habe, die Zukunft dieser Stadt aktiv zu gestalten. Das gilt heute mehr denn je.
Erstens, weil ich seit 2 Jahren mit einem fachlich kompetenten und motivierten Team zusammenarbeiten darf, zu dem unter vielen anderen Planungsstadtrat Armin Brunner, Sozialstadtrat Vbgm. Karl Rainer, die politische Newcomerin Stephanie Berger, Gemeinderätin Kathrin Lutz, Finanzstadtrat Harald Kronsteiner und der Leondinger Landtagskandidat Tobias Höglinger gehören (s. Foto v.l.n.r.). Wir alle arbeiten nicht nur gerne miteinander. Wir schätzen und mögen uns auch persönlich. Diese Kombination motiviert uns auch immer wieder aufs Neue, unser Bestes für Sie und die Stadt zu geben.
Und der zweite Grund ist, dass ich in den letzten beiden Jahren erfahren durfte, dass – egal welche Wendung eine Geschichte nimmt – es in Leonding immer Menschen gibt, die zusammenhalten. Menschen, die da sind, um die Geschichte gemeinsam zu einem guten Ende zu führen.
Lassen Sie uns die Geschichte Leondings gemeinsam weiterschreiben!
Vielen Dank für Ihr Vertrauen
Ihre Sabine Naderer-Jelinek