100 Tage im Dienste der LeondingerInnen

Am 12. Juni – genau vor 100 Tagen – wurde Bürgermeisterin Sabine Naderer-Jelinek von Bezirkshauptmann Manfred Hageneder angelobt. Thematisch waren die ersten drei Monate als Bürgermeisterin der viertgrößten Stadt Oberösterreichs vor allem durch drei Schwerpunkte geprägt:

1. Westbahn
2. Personalia
3. Strategische Ausrichtung, Visionsprozess „Leonding 2030“ umsetzen

1. WESTBAHN: UVP-VERHANDLUNG & FRONT DER BETROFFENEN

Was bisher geschah Nachdem Bürgermeisterin Sabine Naderer-Jelinek mehrere – leider ungehörte – Anläufe unternommen hatte, die vereinbarte technische Abstimmung zwischen den ÖBB und der Stadt Leonding in Gang zu bringen (Gespräch mit den ÖBB, E-Mail an Landesrat für Infrastruktur Günther Steinkellner, etc.), sah sie sich gezwungen, Ende Juli die Bürgerinitiative „Impulse Schiene Leonding“ wieder zu aktivieren. Als neuen Sprecher konnte sie einen Experten zum Thema gewinnen, Bürgermeister a.D. Walter Brunner.

Vom 29. Juli bis 1. August 2019 wurden vor dem Bundesverwaltungsgericht in Wien die Einwendungen der Gemeinden Leonding, Oftering und Pasching sowie von den Bürgerinitiativen „Impulse Schiene Leonding“ und „Flurschutzgemeinschaft Pasching“ zum eingereichten UVP-Projekt der ÖBB verhandelt. Im Zuge der Verhandlung zeigte sich, dass zahlreiche kritische Punkte, wie Lärmschutz oder Auswirkungen des Projektes auf den Verkehr gemeindeübergreifend relevant sind, weshalb eine stärkere Kooperation vereinbart wurde.

2. PERSONALIA

Mit 28. Juni 2019 wurde Uwe Deutschbauer als neuer Stadtamtsdirektor bestellt. Sein Vorgänger, Heinz Bindeus, geht mit Ende des Jahres in Pension. Mit 1. Oktober wird Deutschbauer seinen Dienst antreten.

Mit der Gründung der Standortagentur Leonding vor einigen Wochen, wurde auch die Bestellung einer Geschäftsführung notwendig. In wenigen Wochen finden die Hearings – mit externer Begleitung – statt.Sobald die Hearings abgeschlossen sind, wird die neue Geschäftsführung bestellt.

Ebenfalls eine neue Leitung gibt es in der Abteilung Kinderbetreuung und Bildung. Sebnem Ertl, ehemalige Leiterin der Produktionsschule Leonding, hat diese Aufgabe vergangene Woche übernommen. Grund für die Neubesetzung ist ebenfalls eine Pensionierung.

3. STRATEGISCH AUSRICHTEN, VISIONSPROZESS „LEONDING 2030“ UMSETZEN

VISION: ERRICHTUNG EINES BILDUNGS- UND FAMILIENCAMPUS – Stadtoase für alle LeondingerInnen  entstehen.  Leondings Unternehmen Fachkräfte brauchen.

Das inhaltliche Konzept für den Bildungs- und Familiencampus wurde gemeinsam mit VertreterInnen wesentlicher Interessensgruppen entwickelt (BürgerInnen, Wirtschaft, Bildung, Kunst & Kultur, etc.). In den letzten Monaten und Wochen wurden nun die ersten sichtbaren Grundlagen für die Umsetzung des Projektes geschaffen: Sowohl im Schulzentrum Hart als auch in der Volksschule Haag und im Schulzentrum Doppl ist die Glasfaseranbindung der Schulen erfolgt bzw. werden in diesen Tagen noch die letzten Arbeiten dazu abgeschlossen. „Im nächsten Jahr müssen wir auch mit der Hardware nachziehen“, so Naderer-Jelinek. Sie wird für das Budget 2020 jedenfalls einen Stufenplan für die Ausstattung der Schulen einbringen. „Da der Visionsprozess bisher immer von allen Kräften in der Stadt einstimmig unterstützt wurde, hoffe ich, dass es auch für dieses Vorhaben einen Konsens geben wird“, so die Bürgermeisterin.

Die nächsten Schritte Der nächste Schritt ist nun, ein gemeinsames Bild des Projektes zu entwickeln und zu verfolgen. Bei der Stadtratsklausur, die von 17. bis 18 Oktober stattfinden wird, wird Naderer-Jelinek erste Ideen für das Areal am Harter Plateau präsentieren. „Wichtig ist aus meiner Sicht, dass das Areal am Harter Plateau in einem partizipativen Prozess mit den Verantwortlichen politischen Kräften, der Stadtplanung, mit Eltern, Kindern und AnwohnerInnen sowie VertreterInnen relevanter Einrichtungen und Vereine, wie etwa Sportvereine, entwickelt wird“, so die Stadtchefin.

VISION: MOBILITÄT VERÄNDERN 
Gemeinsam mit Linz, Pasching, Kirchberg-Thening, Oftering und Wilhering wurde noch unter Walter Brunner ein Stadtregionales Forum gegründet, das als Schwerpunkt der Zusammenarbeit das Thema Mobilität in den Fokus nimmt. In Leonding wurde etwa die Umsetzung eines Mobilitätsknotenpunktes am Stadtplatz und in weiterer Folge an der Meixner Kreuzung beschlossen. Parallel dazu wurden gemeinsam mit dem Ziviltechnikbüro Rosinak & Partner Probleme und Ideen rund um das Thema Verkehr und Mobilität in Leonding gesammelt. Im Rahmen der Stadtratsklausur wird Bürgermeisterin Sabine Naderer-Jelinek einen Vorschlag zur weiteren Vorgehensweise beim Thema Verkehr präsentieren. Ziel ist es, eine Strategie sowohl für das Angehen bestehender Problemstellungen als auch die Weiterverfolgung der Visionen der Stadt festzulegen.

Neues Logo: LEONding, LeonDING oder Lauding
100 LeondingerInnen, die zwischen 3 und 97 Jahren alt sind, und aus den 22 Stadtteilen Leondings stammen, sind für das neue Leondinger Logo verantwortlich. Die Art, wie sie ihre Stadt aussprechen wurde in eine Grafik umgewandelt (= „Soundwave“), die jetzt das neue Logo bildet.

Die Farben Gelb, Orange, Rot und das Motto der Stadt „Schön, hier zu leben.“ sind gleichgeblieben, sonst hat sich aber einiges geändert. Die Spirale, die die letzten 20 Jahre eine treue Begleiterin im Logo war, wurde durch die Soundwave ersetzt und auch die Schrift moderner. „Jeder hat seinen eigenen Zugang zur Stadt und auch zu der Art sie auszusprechen, trotzdem sind wir alle ein Leonding – das ist das, was das neue Logo zum Ausdruck bringt. Die Mischung aus neuen und alten Elementen im Logo spielt zudem auf die gute Mischung aus Tradition und Moderne in unserer Stadt an. Ich bin ein echter Fan des neuen Logos“, so Bürgermeisterin Sabine Naderer-Jelinek.

WEITERE THEMEN

Entwicklung einer Klimastrategie
Als zertifizierte E-GEMeinde sowie mit dem Schwerpunkt „Leonding blüht auf“ hat Leonding das Thema Klimaschutz schon lange vor den Friday for Future-Demonstrationen aktiv in Angriff genommen.
Um auch als Stadt einen Beitrag zum Klimaschutz leisten zu können, wird es allerdings mehr brauchen. Im letzten Gemeinderat wurde der Umweltausschuss deshalb mit der Entwicklung eines Klima-Konzeptes beauftragt. „Mir schwebt so etwas wie ein 100-Punkte Programm für den Klimaschutz in Leonding vor. Ich möchte, dass wir konkrete Maßnahmen benennen, mit denen wir einen Beitrag leisten können“, so Naderer-Jelinek.

Pilotprojekt für SeniorInnen
Zu gesund für ein Altersheim, zu krank für eine betreute Wohnform – in diesem Zwischenstadium befinden sich viele ältere Menschen. Genau für sie soll es demnächst auch in Leonding ein Angebot geben. Mit so genannten Übergangs-Wohnungen startet das Sozialressort des Landes ein Pilotprojekt. Leonding hat bereits die Zusage für die Realisierung eines Piloten beim Zentrum für Betreuung und Pflege in Hart.