Faktencheck Isidor

In den letzten Monaten wurden viele, leider auch falsche Meldungen über den Grünzug St. Isidor verbreitet. Die Debatte wurde unnötig emotionalisiert und aufgeladen. Berechtigte Bedenken von BürgerInnen parteipolitisch instrumentalisiert. Um etwas Sachlichkeit in die Diskussion zu bringen, hier ein paar Fakten zum Thema.

Leonding, schön hier zu leben. Und ob!

2/3 unseres Stadtgebietes sind Grünflächen, das entspricht etwa der Größe der gesamten Stadt Traun. Obwohl Leonding ständig wächst, wurden in den letzten 20 Jahren kaum Flächen in Bauland umgewidmet.

Es gibt genug Bauland

Theoretisch ja. Allerdings halten viele Baulandbesitzer ihre Flächen zurück, weil sie damit spekulieren, dass sie höhere Gewinne erzielen, je knapper das Bauland in Leonding wird. Das treibt die Immobilienpreise in die Höhe und macht sozialen Wohnbau immer schwieriger, weil die Genossenschaften die geforderten Preise nicht mehr zahlen können. Flächen, die in den letzten Jahren – etwa am Harter Plateau – verbaut wurden, waren schon Jahrzehnte als Bauland gewidmet.

Warum wird abgeholzt?

Vor kurzem wurden in Isidor zahlreiche Bäume abgeholzt. Auf Nachfrage teilten die Eigentümer (vereinfacht gesagt sind das Diözese und Caritas) mit, dass das etwas mit dem Alter der Bäume zu tun habe. Man wolle künftig auf diesen Flächen Mais und Getreide anbauen, da die Bäume aufgrund ihres Alters nicht mehr den notwendigen Ertrag brächten. Die Stadt hat keinerlei Einfluss darauf, wie die Fläche innerhalb der gültigen Nutzung bewirtschaftet wird oder auch nicht.

Wird in Isidor gebaut? Nein!

Es hat sich nichts daran geändert, dass die Fläche nach wie vor Grünland ist. Es gibt keinen Antrag auf Umwidmung von den Eigentümern an die Stadt und es gibt keine Fraktion im Gemeinderat, die so eine Umwidmung befürworten würde. Trotzdem wird immer wieder das Gegenteil behauptet und so getan, als sei über die Zukunft von Isidor entschieden. Das Gegenteil ist der Fall! Nicht die Stadt, sondern das Land Oberösterreich hat entschieden, die Flächen in Isidor aus dem überregionalen Grünzug zu nehmen und damit prinzipiell eine Bebauung zu ermöglichen. Dem haben ALLE Fraktionen im Gemeinderat zugestimmt.

Volksbefragung, wenn es Projekt gibt

Die Grünen forderten im März-Gemeinderat eine Volksbefragung. Da kein Projekt vorliegt und niemand umwidmen will, habe ich dafür gestimmt, dass dann eine Volksbefragung gemacht werden soll. wenn ein konkretes Projekt vorliegt.

Was ist mit dem Thema Verkehr?

Wenn es keine Lösung gibt, die den Stadtteil verkehrsmäßig entlastet, gibt es für mich keine Diskussion über eine andere als die jetzige Nutzung des Areals.

Was soll in Isidor geschehen?

Gemeinsam mit Eigentümern, Anrainern und der Gemeinde soll etwas Vernünftiges entwickelt werden. Vorstellbar wäre aus meiner Sicht ein Areal mit Parks, bienenfreundlicher Blühwiese, ein Laufweg/Gehweg mit Anschluss über den Südgarten zu den Feldern bei der Poloplast und zum Doppler Schulwald. Oder entlang der Geländekante bis zum Sportplatz Doppl und weiter nach Staudach. Sollte es ein Projekt geben, bin ich dafür, dass die LeondingerInnen darüber abstimmen sollen!